Österreichrunde - Etappe 6: Von Möllbrücke nach Bad Gastein






In Möllbrücke verabschiedeten wir uns von der Drau und somit auch vom Drauradweg und folgten dem Alpe-Adria-Radweg weiter nach Salzburg. Somit fuhren wir entgegen der üblich gefahrenen Richtung, immerhin radeln die meisten den Radweg in südlicher Richtung von Salzburg nach Grado. Und so kamen uns auch ein paar Radfahrer entgegen, die sausten aber ziemlich schnell an uns vorbei, schließlich ging es für sie meist bergab. Und für uns bergauf...







Im Gasthaus zur Burg Falkenstein kehrten wir ein und freuten uns über den Blick auf die Burg und die beeindruckende Brücke der Tauernbahn.




Aus Respekt vor den uns noch bevorstehenden Höhenmetern verspeisten wir dort kein Mittagsmenü (obwohl das wirklich verlockend aussah), sondern teilten uns ein belegtes Brot. Irgendwann müssen wir den Alpe-Adria-Radweg nochmals in entgegengesetzter Richtung fahren und dann wird dort richtig reingefuttert! Dafür bekamen wir von der Kellnerin einen guten Tipp für unsere Weiterfahrt: statt dem Alpe-Adria-Radweg rauf nach Mallnitz zu folgen, empfahl sie uns über die alte Bahntrasse dorthin zu fahren. Vielen vielen Dank nochmals für diesen Tipp!




Denn nur kurze Zeit später erreichten wir Obervellach...




... und folgten noch kurz dem Alpe-Adria-Radweg bzw. der vielbefahrenen Mallnitzer Straße, die für Radfahrer keinen eigenen Radstreifen bietet. Naja, wie schon erwähnt sind Radfahrer hier normalerweise in entgegengesetzter Richtung und somit bergab unterwegs. Und bergab nun einmal weniger hinderlich als im Kriechgang bergauf.





Umso mehr freuten wir uns über den Wegweiser nach Kaponig, der uns endlich von der großen Straße holte und uns über ein kleines schmales Wegerl über mehrere Serpentinen durch den Wald führte. Weniger Steigung hatten wir deswegen nicht, ganz im Gegenteil, teilweise war die Steigung sogar so stark, dass Julia lieber schob als zu fahren, dafür wurden wir auf der Strecke nach oben nur von EINEM Auto überholt...







... und landeten oben angekommen auf der alten Bahntrasse der Tauernbahn. Während die Züge heute durch Tunnels brausen, darf auf der historischen Strecke geradelt und gewandert werden. Mit grandiosen Ausblicken, über Viadukte, durch gemauerte Aquädukte und vorbei an alten Wärterhäuschen, die bewohnt sind oder als Wochenendhäuschen genutzt werden - eben alles was einen Bahntrassenradweg zu so einem erlebnisreichen Radweg macht. Und dass Steigungen bei Bahntrassen eher gemäßigt sind, ist auch nicht übel.









Von dort oben konnten wir auch einen Blick auf die Landesstraße werfen, auf der wir ohne dem Tipp unterwegs gewesen wären. Viele Autos und Reisebusse. Was waren wir froh, dass wir hier oben ganz alleine unterwegs waren!





Kurz vor Mallnitz verschwindet der Bahntrassenradweg in einem verschlossenen Tunnel. Der Weg führt auf einem grob geschotterten Weg über den letzten kleinen Hügel...







... und dann hatten wir es auch schon geschafft. Wir genossen noch einen letzten schönen Blick zurück ins Mölltal ...




... und befanden uns schon auf der Zielgerade zum Bahnhof Mallnitz, um mit der sogenannten "Autoschleuse" durch den Tauerntunnel zu fahren. Stündlich bringen Züge hier Autos durch den Tunnel von Mallnitz nach Böckstein und bieten Autofahrern eine Alternative zu einer Fahrt über die Tauernautobahn. Und bringen Alpe-Adria-Radler von Salzburg nach Kärnten bzw. retour, im Sommer wird daher sogar ein eigener Radwagen angehängt. Radfahrern wird empfohlen etwa 15 Minuten vor der Abfahrt am Bahnhof zu sein, als wir jedoch auf den Bahnhof kamen, fuhren gerade die letzten Autos auf den Zug und wurde auch schon die baldige Abfahrt durchgesagt. Also schnell schnell schnell noch Tickets kaufen, einen Platz suchen und schon sausten wir durch den Tunnel. In letzter Zeit häufen sich diese knappen und ungemein stressigen Zeitfenster von unserer Ankunft am Bahnhof und der Abfahrt der Züge. ABER wir haben noch jeden erwischt!




Etwa 10 Kilometer bzw. eine Viertelstunde später kletterten wir in Böckstein aus dem Zug. Und radelten ab sofort durch Salzburg ❤




Kurz nach Böckstein kamen wir durch einen der wohl bekanntesten österreichsichen Kur- und Wintersportorte: Bad Gastein. Zahlreiche Hotelburgen und historische Bauten aus der k. u. k. Monarchie, die eng aneinander in den steilen Hang gebaut wurden prägen den hübschen Ort.




Und mittendrin der Gasteiner Wasserfall, das Wahrzeichen von Bad Gastein. Die Fallhöhe der Gasteiner Ache beträgt insgesamt 341m in 3 Stufen und war schon oft Motiv vieler berühmter Maler und Dichter.






Übrigens ging es für uns nun endlich wieder bergab. Und zwar ordentlich bergab! (heißt in weiterer Folge aber auch: wenn man den Alpe-Adria-Radweg in der üblichen Richtung fährt, muss man hier ganz schön nach oben strampeln!)




Am Campingplatz Pub Gastein suchten wir uns einen schönen Zeltplatz und hatten die Qual der Wahl. Wenn wir gedacht hätten, dass wir nicht noch weniger Campern auf einem Campingplatz begegnen könnten, dann hatten wir uns geirrt. Nur noch drei weitere Campinggäste teilten sich mit uns den gemütlichen Platz.




Zur Abwechslung blieb unsere (Radreise-)Küche kalt. Nachdem wir mehrmals gelesen hatten, dass das Pub für die hausgemachte Pizza bekannt ist, wollten wir uns diese einfach nicht entgehen lassen.




Ausklingen ließen wir den Abend mit einem Blick auf Bad Gastein bei Nacht. Einem äußerst kurzen Blick, immerhin waren die Abendtemperaturen schon wieder eher kalter Natur 😉




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