Ans Ende der Welt - Etappe 38: Von O Cebreiro nach Portomarín




Nach dem traumhaften Sonnenuntergang vor unserem Zelt freuten wir uns schon auf den Sonnenaufgang. Dafür mussten wir nicht einmal früh aufstehen. Mittlerweile waren wir schon so weit Richtung Westen geradelt, dass die Sonne erst um 8.40 Uhr aufging. Auch ein paar Pilger saßen in der Nähe von unserem Zelt und gemeinsam warteten wir auf die wärmenden Sonnenstrahlen ♥





Wir begaben uns in O Cebreiro auf die Suche nach Frühstück. Um diese Zeit waren die meisten Pilger bereits wieder auf dem Weg, der hübsche Ort schien verlassen und die meisten Lokale waren daher geschlossen. Trotzdem bekamen wir noch schnell Cappuccino und Schokocroissants in einer kleinen Bar, die gerade schließen wollte.




Zur Abwechslung ließen die Höhenmeter nicht bis Nachmittag auf sich warten. Gleich in der Früh ging es auf die Passhöhe Alto do San Roque. Während wir von der bekannten Pilgerstatue aus einen weiteren Panoramablick genossen, trafen einige andere Radfahrer dort ein: ein Pärchen aus Amerika und eine Gruppe aus England. Gepäck hatte keiner davon, auf dem Camino Francés gibt es genügend Beförderungsdienste, die Koffer und Rucksäcke von Herberge zu Herberge bringen, falls man keine Lust hat, sein Gepäck selbst zu transportieren.






Nur kurze Zeit später erstrampelten wir die nächste Passhöhe Alto do Polo, die höchste Stelle des Tages.





Gemütlich ließen wir unsere Fahrräder bergab rollen und kehrten im Aira do Camiño in Fillobal zum zweiten Frühstück ein. Ein wunderschönes Restaurant mit herrlicher Sonnenterrasse (jedenfalls am Vormittag) und perfekter Tortilla!





Gut gestärkt ging es runter bis nach Samos. Der kleine Ort hat sich um das riesige Kloster San Xulián gebildet, das bereits im 6. Jahrhundert gegründet wurde. Seit dem 12. Jahrhundert ist das Kloster ein Benediktinerkloster und bietet Pilgern auch eine Herberge.





Nur wenige Kilometer später kamen wir in Sarria an. Der Ort ist wegen seiner Entfernung nach Santiago de Compostela ein begehrter Startpunkt, immerhin müssen Fußpilger nur 100 Kilometer nachweisen um die begeehrte Compostela zu erhalten. Daher nimmt der Pilgerstrom ab Sarria deutlich zu und die Strecke wird oft scherzhalber auch als "Pilgerautobahn" bezeichnet ;-)





Nach einer kurzen Kaffeepause fuhren wir noch weiter nach Portomarín. Für den Bau eines Stausees wurde die alte Stadt in den 1960ern geflutet und am Hügel neu aufgebaut. Umso trauriger, dass im Stausee derzeit kaum Wasser ist und die Grundmauern der alten Häuser teilweise wieder sichtbar sind.




Nur wenige Gebäude der alten Stadt wurden abgetragen und im neuen Ort wieder aufgebaut. Unter anderem der ehemalige Brückenboden einer mittelalterlichen Brücke am Ortseingang...




... und die romanische Kirche San Nicolás, die nun im neuen Stadtzentrum von Portomarín zu finden ist.




Gleich vor der Kirche zeigt eine Pilgerstatue in die Richtung von Santiago de Compostela, von dem wir nun nur noch 92 Kilometer entfernt waren.





Auf dem Platz vor der Kirche herrschte eine ganz besondere Stimmung. Immer wieder kamen Pilger an und freuten sich über die zurückgelegten Kilometer oder die, die noch vor ihnen lagen. So wie wir auch.




Unweit vom Zentrum, im Haus La Casa de Manuel, bezogen wir ein schönes Apartment. Und ließen den Abend bei einem leckeren Pilgermenü im Restaurant Perez ausklingen.





Hier nochmals unsere Fahrt nach Portomarín, hier sieht der Stausee auch um einiges voller aus:




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