Ans Ende der Welt - Etappe 31: Von Logroño nach Santo Domingo de la Calzada





Nach dem Unwetter kamen wir erst sehr spät vom Campingplatz. Einerseits mussten wir unser Zelt und das ganze Zeug von Dreck und Schlamm befreien, andererseits hatten wir noch viel mit unseren australischen Zeltnachbarn zu tratschen und zu lachen. Wie sich herausgestellt hatte, hatten wir am Vorabend wirklich großes Glück. Das Unwetter hatte nicht nur den Campingplatz unter Wasser gesetzt, der Starkregen hatte auch auf den Straßen und Radwegen von Logroño seine Spuren hinterlassen.



Erst als es langsam wieder bergauf ging, wurden die Wege wieder trockener. Und schließlich beehrte uns sogar die Sonne wieder mit ihrer Anwesenheit.




Raus aus Logroño führt der Jakobsweg durch La Grajera, einem schönen Park mit Stausee. Dort trafen wir auch zahlreiche andere Pilger aus Amerika, Kanada und Australien. Unglaublich, wie weit manche anreisen um den Jakobsweg zu gehen!




Kurz vor Navarette kamen wir an den Ausgrabungen des Pilgerkrankenhauses San Juan de Acre vorbei. Nur die Grundmauern sind noch erhalten, das mittelalterliche Gebäude wurde im 19. Jahrhundert zerstört.





Da waren es nur noch 576 Kilometer bis nach Santiago de Compostela ♥




In Navarette kehrten wir zum zweiten Frühstück ein und ließen uns Café con leche, Croissants und Tortillas schmecken. Am Nebentisch hörten wir einen uns vertrauten Dialekt - endlich trafen wir eine Pilgerin aus Österreich.





Der weitere Weg führte durch Navarette...






... und durch das Weinbaugebiet Rioja. Einmal mehr wünschten wir uns Platz für Weinflaschen in unseren Radltaschen ;-)




Vor uns tauchte der Ort Nájero auf, schon von weitem an den roten Felsen zu erkennen.




Unsere Route hätte auch direkt an den Felsen entlang führen sollen, allerdings war die Straße wegen einem Felssturz gesperrt. Wir hatten noch keinen Blick auf unser Navi geworfen, da kamen sofort zwei Einheimische an und zeigten uns eine Alternativroute. Eines muss man wirklich sagen: am Camino Francés ist es eigentlich schwer sich zu verfahren. Selbst wenn wir den Weg absichtlich verlassen wollten, schrie uns meistens jemand nach um uns den "richtigen" Weg zu zeigen.




Die restlichen Kilometer fuhren wir wieder auf einer Nationalstraße. Nachdem diese aber parallel der Autobahn verläuft, hatten wir die breite Straße ganz für uns alleine! Deswegen blieben wir auch auf der Straße, als der Jakobsweg wieder neben der Straße auftauchte. Auf schön asphaltierten Straßen fährt es sich einfach besser ;-)





Kurz nach Mittag beendeten wir unseren Radltag um die Nachmittagshitze zum Trocknen unseres Equipments zu nutzen und stellten am Campingplatz Bañares kurz vor Santo Domingo de la Calzada unser Zelt auf. Ein riesiger Campingplatz mit Wasserpark, allerdings hatten wir bereits Nachsaison und der Platz glich einem Geisterplatz. Rund um unser Zelt verlassene Häuschen von Dauercampern und keinerlei bewohnte Wohnmobile oder Zelte zu sehen! Erst am Abend trafen wir auf andere Menschen: im Restaurant des Campingplatzes trafen sich die wenigen verbliebenen Dauercamper zum gemeinschaftlichen Fußballschauen. Spät in der Nacht bekamen wir sogar noch Zeltnachbarn: ein polnisches Pärchen, das mit dem Fahrrad in St.-Jean-Pied-de-Port gestartet war.






Hier nochmals die Strecke unseres kurzen Radltages:




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